ACE Trucks sind extrem lenkfreudig, aber vergleichsweise schwere Skateboard Achsen. Die ACE AF1 Hollow Achsen sollen das ändern – dank Hollow Kingpin & Achsstift. Wir haben die leichteren AF1 Achsen für dich getestet.
AF1 – ACE Skateboard Achsen 2.0
Seit meinem Test der ACE Classic 44 Achsen hat sich einiges getan. ACE AF1 Trucks bringen verbessertes Material in Hanger, Baseplate und Achsstift mit sich. Optisch macht sich das durch den „Polished“ Look bemerkbar. Die Form der Lenkgummis und Washer wurde überarbeitet, damit die Achsen beim Einlenken noch schneller „zurückfedern“.
Die Achsstiftmuttern der AF1 Achsen haben integrierte Gewindeschneider. Sie stellen sicher, dass sich die Achsstiftmuttern auch nach starker Abnutzung problemlos auf das Gewinde schrauben lassen. Für den Notfall kommt jede AF1 Achse mit extra Gewindeschneide-Mutter.
Endlich passende ACE Achsen für 8.25″ und 8.5″ Decks
Wenn du bisher ACE Classic Achsen mit 8.25″ oder 8.5″ Boards fahren wolltest, musstest du einen kleinen Kompromiss machen. Es gab keine ACE Achsen in genau diesen Breiten. Die ACE AF1 Achsen ändern das.
AF1 44 Achsen sind 8.25″ breit (Achsstiftbreite) und passen somit perfekt zu selber Board-Breite. Für 8.5″ breite Decks sind AF1 55 Achsen ideal. Die neuen ACEs gibt es in Breiten von 7.5″ bis 9.5″ – hier findest du sicher die passenden Trucks für dein Setup.
Standard, Low und Hollow: diese Arten von ACE AF1 Achsen gibt es
Wie bei den Classics handelt es sich bei AF1 Standard und Hollow Achsen um „Mid Trucks“. Sie sind 53 mm hoch. Wenn du eher Low Trucks bevorzugst, bietet ACE dir eine Alternative mit den AF1 Lows. Diese sind nur 49 mm hoch und somit praktisch, wenn du schnelle, technische Tricks bevorzugst.
ACE AF1 Low Achsen haben einen Hollow Kingpin und sind somit etwas leichter als reguläre AF1s. Noch leichter sind die ACE AF1 Hollow Achsen dank hohlem Kingpin und Achsstift. Damit ist die Leichtversion von ACE zwar leichter als vergleichbare Achsen von Independent, aber schwerer als ähnliche Modelle von Venture, Thunder oder Royal.
ACE AF1 Hollow Achsen Skate Test
Für meinen Test hatte ich die AF1 Hollows ca. 1,5 Monate an meinem Setup. Unterwegs war ich dabei viel auf Ledges, sowohl in Parks als auch an Street Spots. Dazu kamen einige Slappy Sessions, ein wenig Transition und Bowl.
Vor den AF1 Hollows bin ich die Standard AF1 Achsen geskatet. Da ich schon fast auf dem Achsstift grindete, war der Gewichtsunterschied zu den neuen Hollows kaum spürbar. Für Skater:innen, die Wert auf leichte Achsen legen, können ein paar Gramm aber den Unterschied machen.
So lenken die ACE AF1 Achsen
ACE Trucks sind für ihre Lenkfreudigkeit bekannt. Einige Skater:innen würden sie als sehr locker beschreiben, für andere sind sie einfach „surfy“. Ich habe ACE Trucks genau deshalb lieben gelernt. Der Turn der AF1 Achsen ist sehr reaktiv, vielleicht noch spürbarer als bei den Classics. Die Achsen schlagen schnell ein und springen genauso schnell in Ausgangsposition zurück. Das Beste: meiner Erfahrung nach musst du ACE AF1 Achsen nicht „einskaten“ – die Lenkgummis verhalten sich von Anfang an so, wie du es erwartest.
Diese Eigenschaften verschaffen den AF1s ein ganz eigenes Fahrgefühl, an das man sich eventuell erstmal gewöhnen muss. Dafür wirst du vor allem bei engen Turns an verwinkelten Spots, bei schnellen Manövern in der Transitions oder bei Slappy Grinds belohnt. Persönlich würde ich ACE Trucks als einen Eigenschaften-Mix aus Independent Mids und Thunder Trucks beschreiben.
Die Schattenseite: die Lenkfreudigkeit geht auf Kosten der Stabilität bei harten Landungen. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass AF1 Achsen recht anfällig für Wheelbites sind, wenn du deine Tricks nicht punktgenau landest. Da ich recht lange Beine habe, habe ich das Problem mit 1/8″ Riser Pads gelöst. Dadurch werden die Achsen 56 mm hoch (vergleichbar mit Standard Indys). Mit 54 mm Rollen hatte ich so weniger Wheelbites.
Eine andere Möglichkeit sind die „94A Hard“ Ersatzlenkgummis von ACE. Generell würde ich dir Empfehlen beim Tauschen von Bushings auf ACE Lenkgummis zurückzugreifen. So stellst du sicher, dass du das Lenkverhalten deiner AF1s beibehältst.
So grinden & sliden die ACE AF1 Achsen
ACE Achsen erkennt man schnell durch ihren charakteristisch runden Hanger. Wegen genau diesem muss man sie meiner Meinung nach nicht „eingrinden“. Du hast hier viel Fläche und das Material der Achsen schluckt auch problemlos roughe Street Ledges.
Vor allem bei Slappies kann ich ACE AF1 Achsen wärmstens empfehlen. Durch die Geometrie und Hanger-Beschaffenheit lockst du schnell und problemlos auch in höhere Curbs ein. Bei Slappy Sessions möchte ich keine andere Achse mehr fahren.
Besonders wichtig für mich ist das Design der Baseplate von AF1 Achsen. Im Vergleich zu Thunder oder Venture Achsen hatte ich mit ACE AF1s bei Nose- und Tailslides weniger Hang Ups durch meine Rollen. Das liegt daran, dass hier der Abstand von Achsstift zum Ende der Baseplate größer ist. Du kannst mit ACE Achsen also größere Rollen fahren und musst für Noseslides die Seiten von Ledges nicht übermäßig einwachsen.
Haltbar „AF“ – Haltbarkeit der ACE AF1 Achsen
Was die Haltbarkeit von Achsen angeht, gilt häufig das Motto „viel hilft viel“. Bei AF1 Achsen bekommst du eine Menge: viel Material und Platz am Hanger. In Sachen Kingpin-Clearance geht hier vielleicht noch ein wenig mehr. Alles in allem bin ich aber sehr zufrieden mit der Haltbarkeit von AF1 Achsen. Selbst bei häufigen Grinden von Street Curbs hält sich die Abnutzung in Grenzen.
Nerd-Wissen: ACE AF1 Achsen & Wheelbase
Mit der Wahl der Achse lässt sich die Wheelbase deines Setups beeinflussen. Ausschlaggebend dafür sind der Winkel des Hangers und die Bohrungen in der Baseplate. Bei Independent und Royal Trucks sind die Baseplate-Bohrungen recht weit innenseitig platziert. Bei Thunder ist das Gegenteil der Fall. ACE Trucks sind was das angeht relativ ähnlich zu Indys, auch in Hinblick auf den Winkel des Hangers – tatsächlich ist die Wheelbase mit ACE Achsen aber etwas kleiner.
Kein Wunder, da ACE Achsen auf dem Design der Independent Stage 3 basieren. Zusammengefasst bekommst du mit ACE Trucks eine leicht kleinere Wheelbase als mit Indys, und eine noch kleinere als mit Thunders. Anders ausgedrückt: Beim „abpoppen“ mit Thunders stellt sich das Board steiler auf, mit Indys weniger steil und mit ACE Trucks noch ein kleines bisschen weniger (Achsenhöhe wird hier nicht berücksichtigt). Das könnte sich bei technischen Kombos bemerkbar machen.
Fazit
Bei den ACE AF1 Achsen handelt es sich um sehr lenkfreudige und haltbare Trucks, die du nicht einskaten musst. Mit den AF1 Hollows sparst du ein paar Gramm an deinem Setup.
Obwohl sie in Hinblick auf Design und Eigenschaften nicht gerade als „Plaza Achsen“ gelten würden, sieht man ACE AF1 Achsen häufig an Street Spots. Das liegt vermutlich an ihrer Vielseitigkeit. Auch beim Transition- und Bowl-Skaten glänzen ACE Trucks durch ihr Lenkverhalten. Dafür kann ich ACE AF1 Trucks in allen Ausführungen empfehlen.
Preislich sind die Achsen definitiv kein Schnäppchen. Andererseits wirst du die Achsen lange fahren und bekommst ein paar Extras wie Gewindeschneidemuttern dazu. Lediglich für sehr technisches Skaten oder Spots mit starken Impacts würde ich eventuell zu anderen Achsen raten.
Vorteile
- Schnelle & reaktive Lenkung
- Lenken & Grinden von Anfang an ideal
- Lange Haltbarkeit
- Extras wie Gewindeschneider
Nachteile
- Anfällig für Wheelbites
- Preis
Sind ACE AF1 Trucks für dich geeignet?
- Wenn du die Lenkfreudigkeit von Thunder Trucks magst, aber Probleme mit Nose- / Tailslides hast, können ACE AF1s eine Alternative sein.
- Wenn du Independent Trucks fährst, dir aber manchmal schnellere Turns wünschst, solltest du ACE AF1 Trucks eine Chance geben.
- Wenn deine Sessions zu 50 % aus Slappies bestehen, dann hast du mit ACE AF1 Trucks deine ideale Achse gefunden.
- Wenn du Skater:in vom Typ „Flip In Flip Out Combo“ bist, könnten ACE AF1 Lows eine Lösung für dich sein.